Mitgliederversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Zeven

 

Nach den zurückliegenden unruhigen Jahren sollte die Mitgliederversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Zeven im Jahre 2023 im Atrium des Ringhotels Paulsen mal wieder ganz normal werden. Doch während einige der Feuerwehrleute gerade den Eingang betraten, liefen andere ihnen bereits entgegen. Ein Brandeinsatz im Zevener Stadtgebiet hatte sich in das Abendprogramm geschoben. Mit einer halbstündigen Verzögerung konnte Ortsbrandmeister Jan-Tobias Wendelken die Versammlung aber dennoch beginnen.

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Bevor Wendelken zu seinem Bericht vortrug, begrüßte er die anwesenden Gäste. Aus Politik und Verwaltung erschienen Samtgemeindebürgermeister Henning Fricke, der Vorsitzende des Ausschusses für Sportstätten, Soziales und Brandschutz, Jens Behrens sowie der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Zeven, Jens Petersen. Von der Polizei waren die Leiterin des Polizeikommissariats Zeven, Frau Andrea Schürmann, sowie der Zevener Kontaktbeamte Rolf Meyer anwesend. Von Seiten der Feuerwehr nahm Kreisbrandmeister Peter Dettmer, der stellvertretende Zevener Gemeindebrandmeister Dirk Otjen, der Samtgemeindepressesprecher Justus Trumann sowie einige Ortsbrandmeister benachbarter Ortsfeuerwehren an der Versammlung teil.

 

In seinem Jahresbericht konnte Wendelken feststellen, dass die Mitgliederzahlen stabil geblieben sind – lediglich in der Alters- und Ehrenabteilung ist die Anzahl mit nunmehr 36 Mitgliedern um einen Zähler gesunken. Die Einsatzabteilung blieb bei 58 Mitgliedern (davon 4 weiblich), die Kinderfeuerwehr zählt 15 (davon 4 weiblich) Angehörige und die Jugendfeuerwehr 29 Jugendliche (davon 6 weiblich). Bei der Jugend- und Kinderabteilung muss aufgrund begrenzter Kapazitäten sogar mit Wartelisten gearbeitet werden, was als Zeichen einer sehr guten Nachwuchslage gewertet werden muss. Weiterhin erfreulich ist das gestiegene Engagement bei der Tagesfeuerwehr – hier haben sich 10 Angehörige anderer Ortsfeuerwehren bereit erklärt, aufgrund ihrer täglichen beruflichen Tätigkeit in Zeven auch für den Einsatzdienst bei der Zevener Wehr zur Verfügung zu stehen. Im späteren Bericht der Kinderfeuerwehrwartin Nadine Wilkens wies sie mit stolz darauf hin, dass in diesem Jahr die ersten Feuerwehrleute in die aktive Abteilung wechseln, die ihren Weg bei der Kinderfeuerwehr begonnen haben und über die Jugendfeuerwehr nun den nächsten bedeutsamen Schritt machen werden. In seinen Grußworten wies auch Samtgemeindebürgermeister Henning Fricke auf die enorm wichtige Kinder- und Jugendarbeit hin, welche der Garant für einen stabilen Personalkörper bei der Einsatzabteilung sei.

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Zur Ausbildung und den Einsätzen des vergangenen Jahres trug Wendelkens Stellvertreter Sven Müller vor, da er sich diesem Bereich im Scherpunkt widmet. Begonnen wurde der Ausbildungsbetrieb zu Jahresbeginn mit zahlreichen Coronaauflagen, welche sich im weiteren Verlauf glücklicherweise lockerten. So konnten wieder zahlreiche Übungs-, Atemschutz- und Sonderdienste durchgeführt werden, um sich dadurch auf die bevorstehenden Einsätze vorzubereiten. Das dies absolut erforderlich sei, zeigten die Einsatzzahlen.

 

Insgesamt wurde die Feuerwehr Zeven zum 218 Einsätzen gerufen – im Vorjahr waren es 155 Einsätze. Diese teilten sich auf in 50 Brandeinsätze, 121 Hilfeleistungseinsätze, 44 Einsätze durch alarmierte Brandmeldeanlagen und 3 Einsätze durch aktivierte Rauchwarnmelder in Wohnungen. 

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Von den 44 Einsätzen durch Brandmeldeanlagen waren lediglich zwei Einsätze durch ein tatsächliches Brandereignis gerechtfertigt, bei den übrigen 42 Einsätzen handelte es sich um Fehlalarme. Dies sei ein schwieriges Feld, denn bei jedem Einsatz verlassen die ehrenamtlichen Einsatzkräfte ihren Arbeitsplatz oder ihre Familien. Dennoch dürfe die hohe Fehlerquote nicht gleichgültig machen, denn sollte sich wie in den beiden Fällen aus dem vergangenen Jahr bestätigen, dass es sich um einen tatsächlichen Brand handelt, dürfe man keine kostbare Zeit verlieren.

 

Exemplarisch erinnert Müller an ausgewählte Einsätze des vergangenen Jahres, darunter Großbrände, schwere Verkehrsunfälle und zahlreiche Unwettereinsätze. Insgesamt zeige die Tendenz des Einsatzgeschehens seit Jahren nach oben und bedeute für die Mitglieder der Feuerwehr eine steigende Belastung. Für die geleisteten Einsätze wurden insgesamt 1.827 Personalstunden erfasst. Hinzu kamen ca. 3.103 Stunden für den regulären Dienstbetrieb, sodass die ehrenamtlichen Feuerwehrleute insgesamt 4.930 Stunden leisteten. 

 

Wendelken setzte anschließend mit seinem Bericht fort und trug zur schwierigen Lehrgangssituation an den Ausbildungseinrichtungen der Feuerwehr vor sowie den Entwicklungen bei der Ausstattung. Mit dem stetig wachsenden neuen Feuerwehrhaus am Südring nahmen auch die Vorbereitungen für das neue Feuerwehrhaus zu. So werden die Fahrzeuge technisch umgerüstet, um für die Energieeinspeisung und Abgasabführung im neuen Feuerwehrhaus vorbereitet zu werden. Darüber hinaus sind anstehende Ersatzbeschaffungen in fortgeschrittene Stadien geführt worden. So soll für das betagte Fahrzeuge LF 16/12 Ende 2023 ein neues HLF 20 eintreffen und die Drehleiter im Jahresverlauf 2024 ersetzt werden. Ein neu zu beschaffendes Logistikfahrzeug wird in diesem Jahr neu ausgeschrieben und soll bei erfolgreichem Verlauf ebenfalls den Fuhrpark verstärken. Enorm gestiegene Preise schlagen auch in diesem Bereich sehr zu Buche und stellen eine Herausforderung für die Samtgemeinde als Trägerin des Brandschutzes dar.

 

Weiter führte Wendelken zu den zahlreichen Veranstaltungen und Projekten aus, wie die Unterstützung der Zevener 4-Abend-Märsche, dem Kids-World-Festival, dem Jubiläum der Eisenbahnfreunde und des Laternenumzuges in der Zevener Innenstadt und dankte den Beteiligten für ihr Engagement. Im kommenden Jahr werde der Fokus stark auf dem Umzug in das neue Feuerwehrhaus liegen und von den Mitgliedern noch viel abverlangen. Der Umzug wird bei weiterem guten Bauverlauf im Sommer dieses Jahres erfolgen. Ende August wird es dann einen Tag der offenen Tür geben, bei dem die Brandschützer die Tore des neuen Feuerwehrhauses für die Bevölkerung öffnen werden.

 

Bei Mitgliederversammlungen dürfen natürlich auch Wahlen nicht fehlen. Durch einstimmige Beschlüsse wurde Justin Klarholz zum neuen Jugendfeuerwehrwart gewählt, die bisherige Jugendwartin Lina Kuschel bleibt der Jugendfeuerwehr weiterhin treu und erhielt das Mandat für das Stellvertreteramt. Der langjährige Kassenwart Holger Bosse wurde erneut mit großem Vertrauen in seinem Amt bestätigt. 

 

Frisch in den Feuerwehrdienst aufgenommen wurden Kevin Schlemmer, Evke Hastedt und Leon Knüdel – sie sprachen das Aufnahmegelöbnis vor der Versammlung. Torsten Gutowski wurde in den aktiven Dienst übernommen, nachdem er im vergangenen Jahr die Truppmannausbildung Teil 1 absolviert hat.

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Den Zevener Bürgerinnen und Bürgern stehen bei der Tagesfeuerwehr nun auch Thomas Buchlij (Weertzen), Marvin Wellenbrock (Brüttendorf), Janek Weywer (Brüttendorf) und Phillip Weywer (Brüttendorf) in Notfällen zur Seite.

 

Weiter konnte Ortsbrandmeister Wendelken die Beförderung des Feuerwehrmannanwärters Mel Pascal Kroll zum Feuerwehrmann vollziehen. Der stellvertretende Gemeindebrandmeister Dirk Otjen freute sich sehr darüber, die Feuerwehrkameraden Stefan Zarth und Torben Weigert mit dem Dienstgrad Oberlöschmeister versehen zu können. 

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Keine Beförderungen, aber Auszeichnungen für langjährigen Dienst und Mitgliedschaft in einer Feuerwehr hatte Kreisbrandmeister Peter Dettmer im Gepäck. Für ihn sei es als Zevener immer eine besondere Ehre diese Auszeichnungen verleihen zu dürfen, da er die Geehrten oftmals noch seit Kindheitstagen kenne. Das niedersächsische Ehrenzeichen für 40-jährige Dienste im Feuerlöschwesen erhielt Joachim Sievers. Für die 50-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr konnte Bernd Meyer geehrt werden. Eine kleine Anekdote bei diesen Ehrungen war, dass die Urkunden kurzerhand nochmal angepasst werden mussten, da der niedersächsische Innenminister zum Verteidigungsminister berufen wurde und die mit den Unterschriften vorbereiteten Urkunden nun nicht mehr passten. 

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Die Gäste brachten in ihren Grußworten ihren Dank für das Engagement und die gute Zusammenarbeit zum Ausdruck und hofften auf ein weniger ereignisreiches Jahr 2023 für die Feuerwehrleute.

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Zum Abschluss dankte Ortsbrandmeister Wendelken allen Feuerwehrleuten und Funktionsträgern für ihr Engagement und ihren Dienst und beendete die fast normale Mitgliederversammlung 2023.

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