15-jähriges Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Zeven

Im Jahr 1903 wurde mit Hermann Schlüsing ein neuer Hauptmann gewählt. Er löste H. W. Kramer ab, der die Wehr 12 Jahre geführt und gefestigt hat. Eine eigene Sanitätsmannschaft wurde 1907 gebildet. H. Schlüsing stand 1908 vor einer großen Aufgabe. Die Pflichtfeuerwehr, angeblich noch etwa 200 Mann stark, wurde aufgelöst und die Gerätschaften der Freiwilligen Feuerwehr übergeben. Somit lag das Feuerlöschwesen in einer Hand. Einer Aufforderung des Fleckenvorstandes folgend schlossen sich unmittelbar 28 und später noch einmal 18 junge Männer der Freiwilligen Feuerwehr an. Durch die drei jetzt zur Verfügung stehenden brauchbaren Spritzen war eine Neueinteilung von Mannschaften und Führungspersonen erforderlich geworden. Führer und Vertreter für die Spritze 1 wurden W. Peters und Friedr. Lohmann, für die Spitze 2 Willi Kücks und Johann Bögel und für die Spitze 3 Johann Eckhoff und Hinrich Schlüsing.

Fehlende Mannschaften wurden auf Weisung der Fleckensgemeinde aus den ehemaligen Mitgliedern der Pflichtfeuerwehr als Hilfstruppen der Freiwilligen Feuerwehr zugeordnet. Regelmäßig mussten dem Landrat Berichte über abgehaltene Übungen vorgelegt werden.

1910 kann das 25-jährige Stiftungsfest am 17. und 18. September unter großer Beteiligung der Bevölkerung und der Freiwilligen Feuerwehren Bremervörde, Rotenburg, Stade, Harsefeld, Sittensen, Wilstedt, Ottersberg, Buxtehude und Stemmen und den Zevener Vereinen gefeiert werden.

Der Flecken Zeven wuchs, und der Bau mehrgeschossiger Gebäude nahm zu. Nach 1909 erhielt die Feuerwehr daraufhin eine zweite Schiebeleiter. Auch die Elektrifizierung Zevens machte Fortschritte, die acht Hornisten erhielten in den kommenden Jahren Fernsprechanschlüsse. Eine Spritze der Feuerwehr wurde mit einem Elektromotor versehen, was die Leistung deutlich erhöhte und weniger Feuerwehrleute erforderte. Eine zweite Elektromotorspritze, geliefert von der Firma Hermann Koebe, Luckenwalde, wurde 1915 in Betrieb genommen.

Wegen der Kriegshandlungen standen der Freiwilligen Feuerwehr 32 zum Wehrdienst eingezogene Mitglieder, zumindest vorübergehend, nicht zur Verfügung. Junge Männer wurden angeworben und mit den Gerätschaften vertraut gemacht. Im Jahr 1916 befanden sich 56 Feuerwehrkameraden im Krieg, 32 standen der Feuerwehr noch zur Verfügung. Tief betroffen mussten sie zur Kenntnis nehmen, dass 9 Kameraden nicht zurückkommen werden. Die zurückgekehrten Feuerwehrkameraden stellten sich nach Kriegsende sofort wieder der Feuerwehr zur Verfügung. In der Mitgliederversammlung im Januar 1919 wurden sie von Hauptmann Hermann Schlüsing besonders herzlich begrüßt.